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Häusliche Gewalt und rechtliche Möglichkeiten: Was Betroffene tun können

Häusliche Gewalt ist ein gravierendes gesellschaftliches Problem, das leider auch in Deutschland weit verbreitet ist. Sie betrifft nicht nur Frauen, sondern auch Männer und Kinder, wobei Frauen statistisch gesehen weitaus häufiger betroffen sind.

Häusliche Gewalt
Sie sind Opfer häuslicher Gewalt? Zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Telefonisch unter 0721 / 22055 oder per E-Mail an dieterle@rechtsanwalt-karlsruhe.org

Laut den jüngsten Berichten des Bundeskriminalamts (BKA) wurden im Jahr 2022 mehr als 240.000 Opfer häuslicher Gewalt registriert, was einen besorgniserregenden Anstieg von rund 8,5 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Besonders dramatisch sind die Femizide – Tötungsdelikte an Frauen durch Partner oder Ex-Partner.

Jeden Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner mit dem Versuch konfrontiert, sie zu töten, und jeden dritten Tag kommt es zu einem tödlichen Vorfall. 133 Frauen wurden im Jahr 2022 durch ihre Partner oder Ex-Partner getötet.

Als Rechtsanwältin im Bereich Familienrecht und Opferschutz kann ich betroffenen Frauen und Männern in solchen schweren Situationen juristisch zur Seite stehen und ihnen helfen, ihre Rechte durchzusetzen.

Übersicht:

  1. Was ist häusliche Gewalt?
  2. Dunkelfeld häuslicher Gewalt
  3. Rechtliche Möglichkeiten bei häuslicher Gewalt
  4. Fazit
  5. FAQ (Häufig gestellte Fragen)

1. Was ist häusliche Gewalt?

Häusliche Gewalt umfasst alle Formen von physischer, psychischer, sexueller und finanzieller Misshandlung innerhalb eines häuslichen Umfelds. Diese Gewalt kann sowohl von Partnern als auch von anderen Familienmitgliedern ausgeübt werden. In vielen Fällen beginnt häusliche Gewalt schleichend und verstärkt sich im Laufe der Zeit. Es gibt verschiedene Formen häuslicher Gewalt, die jeweils eigene Merkmale und Auswirkungen auf die betroffenen Personen haben.

Körperliche Gewalt

Schläge, Tritte, Würgen oder andere Formen der physischen Misshandlung sind die bekannteste und sichtbarste Form der häuslichen Gewalt. Sie hinterlassen oft sichtbare Verletzungen wie blaue Flecken, Prellungen oder Brüche.

Psychische Gewalt

Dazu zählen verbale Misshandlungen, ständige Beschimpfungen, Bedrohungen, Erniedrigungen oder die Isolation vom sozialen Umfeld. Psychische Gewalt kann ebenso zerstörerisch wirken wie körperliche Misshandlungen und hat oft langfristige Folgen für das Selbstwertgefühl des Opfers.

Sexuelle Gewalt

Diese Form der Gewalt umfasst den Zwang zu sexuellen Handlungen ohne Zustimmung des Opfers. Auch innerhalb von Partnerschaften ist dies eine schwerwiegende Verletzung der körperlichen und seelischen Integrität des Opfers.

Finanzielle Gewalt

Hierbei wird das Opfer durch den Täter in seiner finanziellen Unabhängigkeit eingeschränkt. Dies kann durch das Verwehren von eigenem Zugang zu Geldmitteln oder durch die totale Kontrolle des Haushaltsbudgets geschehen, wodurch das Opfer in eine abhängige und hilflose Situation gebracht wird.

2. Dunkelfeld häuslicher Gewalt

Ein bedeutender Teil des Problems von häuslicher Gewalt ist das sogenannte Dunkelfeld, also Straftaten, die nicht zur Anzeige gebracht werden. Viele Opfer von häuslicher Gewalt scheuen sich, die Polizei zu rufen oder eine Anzeige zu erstatten, sei es aus Angst vor Rache, Scham oder dem Gefühl, dass sie sowieso nichts ändern können. Es ist zu vermuten, dass die tatsächliche Zahl der Opfer deutlich höher liegt als die registrierten Fälle. Die LeSuBiA-Studie, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) initiiert wurde, soll helfen, dieses Dunkelfeld zu erfassen und die Prävention zu verbessern.

Als Rechtsanwältin unterstütze ich meine Mandantinnen und Mandanten dabei, sich zu öffnen und den ersten Schritt zu gehen – durch die Anzeige der Tat und die Umsetzung von Schutzmaßnahmen.

Fürsorgliche junge Mutter umarmt, beruhigt aufgebrachte kleine Tochter, sitzt auf der Couch im Wohnzimmer zu Hause, liebevolle Mama tröstet beleidigtes trauriges Mädchen Kind, drückt Liebe und Unterstützung aus. Konzept der Kinderpsychologen

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3. Rechtliche Möglichkeiten bei häuslicher Gewalt

Opfer häuslicher Gewalt haben verschiedene rechtliche Möglichkeiten, sich zu schützen und die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Diese Maßnahmen können sowohl präventiver als auch reaktiver Natur sein:

  • Einstweilige Verfügung: Eine der wichtigsten rechtlichen Möglichkeiten für Opfer häuslicher Gewalt ist die einstweilige Verfügung, auch als Schutzanordnung oder Gewaltschutzbeschluss bekannt. Diese wird vom Gericht erlassen und sorgt dafür, dass der Täter oder die Täterin sich nicht mehr in der Nähe des Opfers aufhalten bzw. diese kontaktieren darf. In vielen Fällen kann auch der Täter oder die Täterin aus der gemeinsamen Wohnung verwiesen werden. Als Rechtsanwältin unterstütze ich Betroffene dabei, schnell eine einstweilige Verfügung zu beantragen, um ihren Schutz zu gewährleisten.
  • Polizeiliche Hilfe: In akuten Fällen sollten Opfer von häuslicher Gewalt sofort die Polizei verständigen. Die Polizei ist verpflichtet, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, wie etwa die vorläufige Festnahme des Täters oder das Erteilen eines Platzverweises. Sollte es zu einer Strafanzeige kommen, begleite ich als Rechtsanwältin meine Mandantinnen und Mandanten durch den gesamten Prozess.
  • Strafanzeige und Strafverfahren: Opfer können Strafanzeige erstatten, was zu einem Strafverfahren führen kann. Körperliche, sexuelle oder psychische Misshandlungen stellen Straftaten dar, die strafrechtlich verfolgt werden. Beschuldigte können bei einer Verurteilung mit Freiheitsstrafen oder anderen Strafen rechnen. Es gibt hier verschiedene Möglichkeiten, sich als Geschädigte an einem Verfahren aktiv zu beteiligen. Dies kann in meinem Beitrag über die Nebenklage nachgelesen werden. 
  • Unterstützungsangebote durch Frauenhäuser und Beratungsstellen: Neben den rechtlichen Maßnahmen gibt es auch zahlreiche Stellen, die Opfer häuslicher Gewalt unterstützen und beraten. Frauenhäuser bieten Zuflucht und Sicherheit für Geschädigte, die aus ihrer gewalttätigen Umgebung fliehen müssen. Es gibt auch viele Beratungsstellen, die umfassende rechtliche, psychologische und soziale Hilfe leisten und den Betroffenen helfen, sich in einer schwierigen Situation zurechtzufinden. Als Rechtsanwältin kann ich zudem auf diese Stellen verweisen und meine Mandantinnen und Mandanten in dieser schwierigen Lebenssituation begleiten.
  • Sorgerechtsfragen und Unterhalt: Wenn Kinder von häuslicher Gewalt betroffen sind, können auch Sorge-, Umgangsrechts- und Unterhaltsfragen aufgeworfen werden. Das Gericht kann in solchen Fällen unter Umständen entscheiden, das Sorgerecht auf den nicht gewalttätigen Elternteil zu übertragen, um das Wohl des Kindes zu schützen. Als Rechtsanwältin helfe ich, diese rechtlichen Fragestellungen zu klären und den rechtlichen Rahmen für den Schutz von Kindern zu schaffen.
Lena Dieterle - Rechtsanwältin für Strafrecht & Familienrecht

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Präventive Maßnahmen und Hilfe

Es ist von größter Bedeutung, dass Geschädigte wissen, dass sie nicht alleine sind und Unterstützung finden können. Hierzu gibt es zahlreiche Hilfetelefone für Opfer häuslicher Gewalt, die rund um die Uhr erreichbar sind. Diese bieten vertrauliche Beratung und können auf Wunsch helfen, rechtliche Schritte zu unternehmen. Auch Notrufnummern und Sicherheits-Apps sind nützliche Werkzeuge, um schnell Hilfe zu rufen, wenn akute Gefahr besteht.

4. Fazit

  • Häusliche Gewalt ist ein ernstes und weit verbreitetes Problem in Deutschland.
  • Die Zahlen zu häuslicher Gewalt, insbesondere die der Femizide, machen die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Prävention und zum Schutz der Opfer deutlich.
  • Es gibt verschiedene rechtliche Mittel, um sich vor häuslicher Gewalt zu schützen – von der einstweiligen Verfügung bis hin zur Strafanzeige und der Unterstützung durch Beratungsstellen und Frauenhäuser.
  • Jeder, der von häuslicher Gewalt betroffen ist, sollte wissen, dass es Möglichkeiten gibt, sich zu wehren und Hilfe zu finden.
  • Rechtliche Schritte und soziale Unterstützung sind wesentliche Bausteine im Kampf gegen häusliche Gewalt.
  • Betroffene sind nicht allein – es gibt Hilfe, und der Weg zum Schutz ist jederzeit möglich. Als Rechtsanwältin begleite ich Sie gerne auf diesem Weg und setze mich mit Ihnen gemeinsam für Ihre Rechte ein.

5. FAQ (Häufig gestellte Fragen)

Was versteht man unter häuslicher Gewalt?

Häusliche Gewalt umfasst physische, psychische, sexuelle und finanzielle Misshandlung im häuslichen Umfeld. Dazu gehören u. a. Schläge, Beschimpfungen, sexuelle Übergriffe und Kontrolle über Geld oder soziale Kontakte – durch Partner, Ex-Partner oder andere Familienmitglieder.

Was kann ich tun, wenn ich akut von häuslicher Gewalt betroffen bin?

In akuten Gefahrensituationen sollten Sie sofort die Polizei rufen. Diese kann den Täter festnehmen oder ihm einen Platzverweis erteilen. Zudem kann rasch eine einstweilige Verfügung beim Gericht beantragt werden, die weiteren Kontakt untersagt und Schutz bietet.

Welche rechtlichen Möglichkeiten habe ich als Opfer häuslicher Gewalt?

Opfer können u. a. eine einstweilige Verfügung beantragen, Strafanzeige stellen, Schutz in Frauenhäusern suchen und sich rechtlich vertreten lassen. Auch Sorgerechts- und Unterhaltsfragen lassen sich gerichtlich klären, wenn Kinder betroffen sind.

Warum zeigen viele Betroffene häusliche Gewalt nicht an?

Viele Opfer haben Angst vor Rache, schämen sich oder glauben, dass sich ohnehin nichts ändern wird. Das sogenannte „Dunkelfeld“ häuslicher Gewalt ist groß. Eine Anzeige ist jedoch der erste wichtige Schritt, um Hilfe und Schutz zu erhalten.

Wo finde ich Hilfe bei häuslicher Gewalt?

Neben rechtlicher Unterstützung durch spezialisierte Anwältinnen und Anwälte gibt es bundesweit Frauenhäuser, Beratungsstellen und Hilfetelefone. Diese bieten rund um die Uhr vertrauliche Beratung, Notunterkünfte und Hilfe bei rechtlichen Schritten.

Bildquellennachweis: doidam10 | Canva.com

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Ich bin eine selbständige Rechtsanwältin mit Sitz in Karlsruhe und habe mich auf Strafrecht und Familienrecht spezialisiert. Meine Kanzlei wurde im Jahr 2021 gegründet.

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